Der Stadtverband und der Kreisverband der Jungen Union Gießen haben die Mitteilung des Bundestagsabgeordneten Felix Döring (SPD), er beziehe nun mit seinem Wahlkreisbüro eine Immobilie in der Gießener Innenstadt, mit Verwirrung aufgenommen. Grund dafür ist, dass diese Räumlichkeiten der Wohnbau Gießen gehören. „Ist sich Herr Döring nicht bewusst, dass die Wohnbau Gießen nach ihrem Gesellschaftsvertrag den vorrangigen Zweck der Sicherung einer ausreichenden und sozial verantwortbaren Wohnungsversorgung der Gießener Bevölkerung hat?“, fragt Kathrin Schmidt, Kreisvorsitzende der JU, erstaunt.

Maximilian Roth, Stadtverbandsvorsitzender in der Stadt Gießen, ergänzt: „Herr Döring erhält über 10.000 Euro Abgeordnetenentschädigung pro Monat und zusätzlich unter anderem 4.725,48 Euro monatlich als Aufwandsentschädigung nach dem Abgeordnetengesetz, die er für sein Wahlkreisbüro ausgeben kann. Bei solch hohen Geldbeträgen ist nicht nur die Inanspruchnahme von Räumlichkeiten der Wohnbau skurril, sondern verträgt sich auch sonst nicht mit der Gießener sozialdemokratischen Politik: Schließlich war es doch im Interesse der Linkskoalition in Gießen gerade diesen Teil der Stadt mit gastronomischen Angeboten zu versehen.“

Der Jungen Union stellen sich daher gleich mehrere Fragen: Hat es ein Bundestagsabgeordneter mit solch hohen Einkünften nötig, Räumlichkeiten der Wohnbau in Anspruch zu nehmen? Welche gastronomischen Angebote konnten nicht in das Gebäude ziehen, weil Herr Döring den Zuschlag bekommen hat? Wie ordnet der Gießener Magistrat die Tatsache ein, dass entgegen eigenen Beteuerungen und Absichten dort kein Gastronom, sondern ein heimischer SPD-Bundestagsabgeordneter, der dem linken Mehrheitsbündnis der Stadt Gießen sehr nahesteht, diese Räumlichkeiten bezieht?

Die Unions-Nachwuchspolitiker sehen dieses Verhalten Dörings erneut fadenscheinig. So hatte Döring bereits zur Wahl in den Deutschen Bundestag für Aufsehen gesorgt, als er mit dem Beruf „Lehrer“ auf den Wahlzetteln firmierte, obwohl er nach eigenen Angaben noch im Lehramtsreferendariat war und damit die Lehrerlaufbahn noch nicht vollständig abgeschlossen hat.

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